Pfarrkirche St. Peter, Lörrach

Das Werk: Beton-Lichtwand, 1964/65

Fällt Tageslicht in die Fenster, so erlebt der Betrachter im Kircheninnern eine gewaltige Symphonie von Formen und Farben, in denen symbolhaft Leben und Sterben des Kirchenpatrons dargestellt werden.

Bei der leuchtend intensiven Farbgebung der Lichtwand von St. Peter hatte der Maler Wilfrid Perraudin die Natur als Vorbild. Fasziniert von seinen entomologischen Studien und Exkursionen interessierten ihn besonders die Goldwespen Korsikas, die Chrysididen, von denen verschiedene, damals mehr als 20 neu entdeckte Arten seinen Namen „perraudini“ tragen. Ihre schillernden, metallisch leuchtenden Färbungen – besonders die intensive Farbgebung von Rot und Blau – inspirierten ihn entscheidend für dieses Werk.
Werksymbolik: Die Zeichen des Petrus´
Die Einordnung in Ausdrucksformen, die den alten und neuen Bund versinnbildlichen, bringt die Verbindung vom Alten zum Neuen Testament.
Auf den heiligen Petrus weisen drei Zeichen hin: Das umgekehrte Kreuz, der Hahn und zwei ineinander verschlungene Schlüssel.

In der Kreismitte des großen Rundes leuchtet als Herzstück eine goldgelbes Licht aussendende Kristallform, von der aus sich mächtige dunkle Strahlen (Betonbänder) weit über die Fensterwand erstrecken. Die von strahlendem Weiß umgebene Mitte des großen Kreises steht zeichenhaft für das Christuslicht. Zum Abschluss nimmt die Fensterwand an ihrer Schmalseite noch einmal Variationsformen auf, die das Thema zum Ausklingen bringen. Das in der Gesamtdarstellung vorgeführte Heilsgeschehen bezieht den ganzen Kosmos ein. Die schwebenden, kreisenden und aufsteigenden Formen am Ende leiten in die Sphäre des Kosmischen über.

Die 220 m2 große Beton-Lichtwand zur Zeit ihrer Fertigstellung 1963 die größte der Welt.